Häufig sitzt eine Katze vor mir, ein Auge zugeklebt, zugedetscht, es läuft oder gelbe Flüssigkeit befindet sich dort. Nun ist guter Rat teuer.

Es gibt viele verschiedene Augenerkrankungen, den Herpeserreger lasse ich einmal außen vor, den habe ich bereits --> hier bei Katzenschnupfen abgehandelt.

Kneift ein Tier ein Auge oder beide zu und tränen die Augen entweder hell oder gar mit einer weißen Flüssigkeit sollte man unverzüglich zum Tierarzt.

Dort wird das Auge mithilfe einer Flüssigkeit eingefärbt und so kann der Tierarzt erkennen ob es Schäden an der Hornhaut des Auges gibt. Häufig ist auch das dritte Augenlid (die Nickhaut) gerötet oder vor die Pupille gefallen.

Gerade bei Augensachen ist es wichtig sofort zum Tierarzt zu gehen und nicht selber herumzudoktorn.

Und auf keinen Fall Kamille an oder ins Auge geben! Die Schwebstoffe (kleinste Teilchen, die austrocknende Wirkung von Kamille und das hohe Allergiepotential haben nichts, aber auch gar nichts im Auge zu suchen!

Wenn eine Veränderung an den Pupillen auffällt, sofort zum Tierarzt, gerade wenn die Veränderung nicht an beiden Augen gleichzeitig ist, sowas deutet auf neurologische Probleme im Gehirn hin!

Ich geb hier mal meine Lilly als Beispiel:

Das kätzische Auge ist so konstriert das es durch Veränderungen der Pupille sich an Helligkeit und Dunkelheit anpassen kann. Die Pupille verkleinert sich wenn es sehr hell ist und vergrößert sich wenn es dunkel ist um das Licht optimal auszunutzen.

Das Auge kann das weil die Pupille an Fäden aufgehängt ist, je nach Lichteinfall ziehen diese Fäden sich zusammen oder dehnen sich aus.

Lilly war zu Anfang ihres Lebens sehr krank und der Infekt hat diese Fäden dauerhaft zerstört. Auf den Fotos kann man das hoffentlich etwas erkennen, das linke Auge bzw. die linke Pupille sieht aus als hätte sie eine Delle.

Das ist ein Gebiet auf dem ich noch sehr wenige Erfahrungen habe. Hier hat fast jede Katze die ankommt schon einmal Katzenschnupfen gehabt oder durchlebt ihn hier.

Meist sehen die Katzen dann so aus:

Solche Tiere werden mit Antibiotikum, Augentropfen und Mitteln fürs Immunsystem meist schnell wieder fit. Unbehandelt jedoch entstehen dann folgende Augenprobleme:

Was diese Veränderung ausgelöst hat, tja das kann man leider nicht mehr sagen. Fakt war das das Auge ca. auf die dreifache Größe angeschwollen war. Unter dem Augapfel wurde bei der Entfernung des Auges noch ein Eiterherd festgestellt. Die kleine Dame (Silah heißt sie) muss ziemlich Schmerzen gehabt haben. Sie hat sich mit ihrem Pfötchen probiert das Auge ständig zu scheuern.

Nach der Entfernung ist sie nun endlch schmerzfrei, das Auge wurde zugenäht und die ersten 5 Tage nach der Operation war noch eine Tamponade drin um mögliche Flüssigkeiten abzuleiten. Das Auge muss in einer zweiten Operation noch komplett geschlossen werden, der Tierarzt konnte beim ersten Mal nicht ganz zunähen eben damit Wundflüssigkeit oder Eiter noch abfließen kann.

Auf dem Foto sieht man Liz, das erste Foto zeigt das die komplette Nickhaut so stark geschwollen ist das sie die komplette Augenhöhle verdeckt. Auf den Fotos sieht man wieder die Entwicklung mit Antibiotika und Augensalbengabe.

Die Fotos zeigen die Entwicklung des Auges in gut 5 Wochen, momentan ist der Ulcus nur noch flach und nur noch als Trübung zu erkennen.

Wo fange ich an... ein Ulcus entsteht häufig durch eine Verletzung in Zusammenhang mit Viren, es ist sozusagen Gewebe was einfach blind mitten auf dem Auge wuchert.

Auf den Fotos wo der kleine (Mikesch) in den Händen der Person sitzt kann man gut erkennen das der Ulcus von kleinen roten Strichen durchzogen ist, das sind kleine Blutgefäße. Wenn diese Blutgefäße vorhanden sind ist die Chance sehr groß das sich alles komplett wieder zurück bildet.