Krankheiten die ich jetzt nicht genau zuordnen kann, die jedoch eigentlich total häufig und ständig hier auftauchen.
Das sind einmal Durchfallerkrankungen und Brechen (häufig zusamen) und Zahnfleischentzündungen (häufig mit FORL verbunden)
Die erste Frage die ich immer beantworten muss: "Wie merkst du bei sovielen wer Durchfall hat?" Das ist manchmal nicht ganz sooo einfach.
Der wichtigste Hinweis ist immer wer am häufigsten aufs Katzenklo rennt. Also strategisch gut ausgedacht in die Nähe von ein paar Klos setzen und wenn es scharrt, hinrennen.
Die Tiere sind meist auch schlapper als sonst (je nachdem wie stark der Durchfall ist) oder der Hintern ist wund/verschmiert.
Es gibt viele verschiedene Arten von Durchfall. Die meisten Menschen gucken mich etwas irritiert an wenn ich nach Konsistenz, Farbe und Geruch frage, das hat aber durchaus einen Sinn. Alle drei Kategorien können Hinweise auf die Grunderkrankung bringen. Wichtig ist das man bei anhaltendem Durchfall (ob nur weich oder flüssig) eine Kotprobe zum Tierarzt bringt. Man sammelt über 3 Tage den Kot z.B. in einem Marmeladenglas, dabei nimmt man am Tag 1-2 Proben, bei mehreren Tieren von noch mehr unterschiedlichen Haufen um einen Querschnittt zu erreichen.
Warum 3 Tage? Bakterien, Würmer etc. werden nicht mit jedem Häufchen ausgeschieden.
Bild 1 zeigt einen After der nach außen gewölbt ist, dieses Kätzchen hatte sehr starken Durchfall und durch das viele pressen hat sich der After nach außen gewölbt.
Katzen können, besonders wenn sie sehr jung oder alt sind, durch Durchfall sehr schnell dehydrieren. Das kann man selber auch sehr gut feststellen inden man im Nacken das Fell hochzieht. Bleibt die Falte stehen oder fälllt nur langsam zurück ist das Tier ausgetrocknet, bei einem nicht dehydrierten Tier "flitscht" das Fell sofort zurück. Richtig gefährlich wird es dann wenn noch zusätzlich erbrochen wird. Da ist ein Tierarzt unbedingt gefragt, bei Jungtieren oder geschwächten Tieren egal zu welcher Uhrzeit.
Siehe --> hier da steht nochmal einiges zum Entwurmen.
Giardien sind mit die schlimmsten Durchfallerkrankungen. Sehr ansteckend und sehr langwierig in der Behandlung.
Giardien sind Bakterien die extremen Durchfall verursachen. Der Kot ist teils mit Blut und wie Wasser, von der Farbe her gelblich und noch dazu extrem übelriechend
(es gibt auch Ausnahmen, nicht jeder Giardienkot sind so aus wie beschrieben).
Bitte bei so auffälligem Kot direkt zum Tierarzt.
Behandlung:
langwierige Behandlung mit Panacur oder Metro, das Katzenklo muss ausgekocht (gedampft) werden und die Wohnung und die Katzenecken geschrubbt.
Diagnose: E-Coli.
Aber E-Coli sind doch auch normalerweise im Darm? Ja das stimmt auch so, nur gerät die Darmflora durcheinander vermehren die sich meist sehr exorbitant, die Folge ist Durchfall.
E-Coli Kot ist meist von der Farbe her passend wie sonstiger Kot, etwas heller vielleicht aber dafür eher breeiig. Blut ist auch teils mit drin.
Es gibt auch gute und schlechte E-Coli Stämme, hämolisierende e-Coli gehören z. B. zu den schlechten, sie verursachen häufig Blut im Kot.
Behandlung:
Vom Tierarzt wird meist mit Antibiotikum behandelt, bei geringfügigem Befall hilft Heilerde, Perenterol, Quark (Yoghurtkulturen) und sonstiges zur Darmsanierung
Genauso wie bei Menschen sind Unverträglichkeiten bei Katzen auf dem Vormarsch. Wenn bei einer Kotprobe gar nichts rauskommt sollte über eine Nahrungsmittelunverträglichkeit nachgedacht werden.
Je nach Stärke probiert man einfach eine andere Futtersorte aus oder macht eine komplette Ausschlußdiät.
Eine Ausschlußdiät bedeutet das man 4-6 Wochen nur sehr seltenes Fleisch füttern,das ist meistens Pferd. Verträgt das Tier das ganz gut, nimmt man eine zweite Fleischsorte dazu. Es gibt auch viele sortenreine Futterdosen, das muss individuell mit dem Tierarzt abgestimmt werden.
Brechen kann viele Ursachen haben:
Microsporum canis, nur um den häufigsten und aggressivsten Pilz einfach mal zu benennen.
Ein Hautpilz ist eine Zoonose (sprich ansteckend auch für Menschen) und zeigt sich anhand kreisrunder, haarloser, verschorfter Stellen überall auf dem Katzen- oder Menschenkörper. Bei Katzen fängt es meist am Hals oder im Gesicht an.
Viele Pilze sind floureszierend, sie leuchten unter Schwarzlicht, sollte dies nicht der Fall sein muss mindestens ein Abstrich gemacht werden und eine Pilzkultur wird angelegt (das kann unter Umständen 1-2 Wochen dauern).
Die Behandlung ist sehr langwährig, mit Bädern, Salben, Abstrichen. Bewährt hat sich ein Ozongerät, Ozon vernichtet die Pilzsporen.
Guter und sehr ausführlicher Behandlungsbericht --> hier.
Ich muss erst gute Fotos finden, wir haben gott sei Dank noch nie einen Hautpilz hier gehabt. Das ist auch eine der wenigen Krankheiten vor der ich wirklich etwas Angst habe, mal so gerade eben zig Katzen behandeln ist nicht so einfach.